Der Wunsch, den vom Krieg betroffenen Ukrainern zu helfen, treibt viele Menschen in Herten um. Die einen möchten Wohnungen zur Verfügung stellen oder Geflüchtete bei sich aufnehmen, andere wollen Geld oder Sachspenden weitergeben – und dabei sicher sein, dass dies alles auch jenen zugutekommt, denen der Krieg die Existenzgrundlagen geraubt hat.
Dolmetscherdienste, Sachspenden, Wohnraum anbieten
Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) übernimmt jetzt in Herten die Koordination sämtlicher Hilfsangebote mittels eines neuen Internetportals. Unter www.ukraine.drk-herten.de können Bürgerinnen und Bürger ihr Angebot per Online-Formular registrieren. Dort kann man angeben, ob man freien Wohnraum hat, eine Sachspende abgeben oder sich beispielweise als Dolmetscher einbringen möchte.
Auch Menschen, die Flüchtlinge betreuen möchten, sind hier richtig. Darüber hinaus können Hilfsleistungen der Koordinierungsstelle per E-Mail an ukraine@drk-herten.de gemeldet werden. Wer lieber telefonisch ein Angebot machen oder Fragen stellen möchte, hat dazu unter 02366/1815-149 Gelegenheit (werktags 8 bis 16.30 Uhr).
Geldspenden kommen nur Flüchtlingen in Herten zugute
Für Geldspenden, die ausdrücklich Ukraine-Flüchtlingen in Herten zugute kommen sollen, verweist DRK-Chef Ralph Hoffert auf das Spendenkonto des Hertener DRK-Stadtverbands:
IBAN: DE49 4265 0150 0050 0470 00, Stichwort: Flüchtlinge.
Hoffert verspricht: „Die Spenden werden ausschließlich hier in Herten verwendet!“ Wird eine Adresse angegeben, gibt es automatisch eine Spendenbescheinigung.
18 Neuanmeldungen von Menschen aus der Ukraine
Erstmals getagt hat die Hertener „Hilfskonferenz Ukraine“ am 3. März. Beteiligt sind Stadtverwaltung, DRK, Haus der Kulturen, Integrationsrat und Flüchtlingsrat.
Wie viele Menschen aus den Kriegsgebieten den Weg nach Herten finden, ist ungewiss. Einige sind schon eingetroffen und bei Verwandten untergekommen. „45 Einwohner Hertens stammen aus der Ukraine“, sagt der städtische Ordnungsdezernent Dr. Oliver Lind. 18 Neuanmeldungen von Ukrainern lägen aktuell im Bürgerbüro vor.
Für Neuankömmlinge könne die Stadt auf 25 Wohnungen zurückgreifen, die binnen zwei bis drei Tagen hergerichtet und möbliert werden können. „Wir haben Betten und Matratzen bestellt und Hygieneartikel organisiert“, sagt Sozialdezernent Hermann Pieper. Da es sich vorwiegend um Frauen, Kinder und Senioren handeln dürfte, scheidet das Flüchtlingsheim an der Gartenstraße als Unterkunft aus. Dort leben aktuell alleinstehende Männer. Grundsätzlich erwarte man „relativ selbstständige Menschen, die sich selbst um Wohnraum kümmern und mit europäischen Standards vertraut sind.“
Quelle: Recklinghäuser Zeitung