Flüchtlingskrise, Corona, Flutkatastrophe, Flüchtlinge aus der Ukraine: Dass ihr Einsatz einmal in so vielen Notsituationen hintereinander gefragt sein würde, das hätten sich die Mitglieder des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) im Kreis nicht träumen lassen. Auf der Kreisversammlung im Kreishaus Recklinghausen - erstmals wieder in Präsenz - zogen Vorstand und Präsidium eine beeindruckende Bilanz der Aktivitäten.
"Wir können Krise" stellte Christoph Tesche, Bürgermeister von Recklinghausen und Vorsitzender des DRK-Präsidiums, deshalb nicht ohne Stolz fest. Seit der ersten Flüchtlingskrise 2015 sei das DRK immer wieder gefordert gewesen und habe gewaltige Aufgaben geschultert. Martina Eißing (CDU), stellvertretende Landrätin, brachte es auf den Punkt. Insbesondere in der Corona-Pandemie habe sich das DRK bewährt: "Sie waren die Corona-Feurwehr. Sie haben geholfen, Leben zu retten!".
"Was hat Corona mit uns gemacht?", fragte Christoph Tesche. Die Bedeutung von Wohlfahrtsverbänden in der Gesellschaft sei deutlich geworden. "Viele haben gemerkt: Was Sie tun, ist nicht selbstverständlich. Es ist gut, dass es Menschen gibt wie Sie, die da sind, wenn man sie braucht."
Auch jetzt, mit einem Krieg vor unserer Haustür in Europa und einer erneuten Flüchtlingswelle, sei das DRK erneut gefordert. "Lassen Sie uns nicht resignieren, sondern anpacken und helfen!" Drei Jahre standen im Fokus des Geschäftsberichts von Vorstandsmitglied Christoph Behrenspöhler, denn seit 2020 hatte keine Kreisversammlung mehr stattgefunden. Ein Meilenstein fürs DRK ist der Bezug der neuen Geschäftsstelle an der Kölner Straße, die nach langen Bauverzögerungen endlich fertiggestellt werden konnte. "Dort ist inzwischen ein richtiges DRK-Zentrum entstanden", so Behrenspöhler. Auch eine Test- und Impfstelle wird hier vom DRK betrieben.
14 Kindertagesstätten im Kreis
Der DRK Vorstand gab einen Überblick über die zahlreichen DRK-Aktivitäten. Mit Beginn der Coronapandemie verzeichneten vor allem Seniorenreisen und Sanitätsdienste deutliche Einbrüche, was in 2020 zu einem negativen Bilanzergebnis von 110.000 Euro führte, das Kassierer Dr. Michael Schulte erläuterte.
Für 2022 erwartet das DRK aber wieder einen Überschuss von rund 400.000 Euro. 14 Kindertagesstätten betreibt das DRK inzwischen im Kreis, neu dazugekommen sind Waltrop, Haltern-Mitte und Herten-Süd. Vom Blutspendedienst bis zu den gemeinnützigen Tochtergesellschaften erwartet das DRK eine positive Entwicklung, nur der Rückgang der Fördermitglieder konnte nicht gestoppt werden. Hier will man in der Mitgliederwerbung neue Akzente setzen.
Langjährige Mitglieder geehrt
13 Mitglieder wurden auf der Versammlung für ihre Zugehörigkeit zum Verband geehrt.
- Für 60 Jahre:
Lothar Kleine (Datteln) - 50 Jahre:
Erich Grünheid (Datteln), Magdalena Wolny, Bernd Böker und Fritz Kaiser (alle Oer-Erkenschwick) - 40 Jahre:
Heike Metze, Margarete Hoffmann, Gabriele Sell-Gricksch (alle Castrop-Rauxel), Gerlinde Kolbe (Datteln), Thomas Wiedermann (Herten), Michael Prymus, Andre Lüning (beide Oer-Erkenschwick), Brigitte Drygala (Westerholt-Bertlich)
Weitere Fotos von der Kreisversammlung gibt es ⇒ hier