· Archiv 2019

Übergang von der Kita zur Schule will gut organisiert sein

In diesem Sommer müssen die Erstklässler besonders lange auf ihre Einschulung warten. Foto: Recklinghäuser Zeitung

Kreis RE „Bisher lässt die Politik die Kita-Eltern im Stich“, sagt Katja Wegner-Hens, Bundessprecherin der Kita-Eltern. Auch wenn der Betreuungsanspruch von Kindern gesetzlich geregelt sei, klafften in der Praxis weiterhin Lücken.

Zwischen dem Ende der Kindergartenzeit und dem Beginn der Schulzeit klafft Jahr für Jahr eine Lücke. In diesem Sommer ist sie besonders groß, denn die Sommerferien an den Schulen dauern bis zum 27. August, das Kindergartenjahr endet aber bereits am 31. Juli.

Viele Eltern stellt das vor Probleme, insbesondere, wenn beide Eltern berufstätig sind. Für alleinerziehende Elternteile stellt sich die Situation oft noch schwieriger dar. Manchmal hilft nur Urlaub nehmen oder sich krankschreiben lassen.

Elternverbände fordern deshalb politische Maßnahmen. „Bisher lässt die Politik die Kita-Eltern im Stich“, sagt Katja Wegner-Hens, Bundessprecherin der Kita-Eltern. Auch wenn der Betreuungsanspruch von Kindern gesetzlich geregelt sei, klafften in der Praxis weiterhin Lücken.

„Das Problem tritt jedes Jahr auf, 2019 ist die Lücke wegen des späten Ferienendes allerdings besonders groß“, sagt Anja Hardes, Leiterin des evangelischen Anne-Frank-Familienzentrums in Haltern. Eine Verlängerung der Betreuung der Vorschulkinder sei in ihrer Einrichtung allerdings nicht möglich, so Hardes. „Die neuen Kindergartenkinder kommen bereits zum 1. August, sie brauchen gerade in der Eingewöhnungsphase besondere Aufmerksamkeit und Betreuung, vor allem weil wir auch U 3-Betreuung anbieten“, so Hardes.

„Pause vor Beginn der Schulzeit ist sinnvoll“

Eine Weiterbetreuung der Vorschulkinder in dieser Phase sei nicht zu leisten. Insgesamt nimmt der Anne-Frank- Kindergarten für 2019/20 25 Kinder neu auf. Von ihren Kolleginnen in der Kita seien einige aktuell auch persönlich von der Übergangslücke betroffen, so Hardes. „Nicht nur deshalb ist uns das Pro-blem natürlich vertraut.“

Grundsätzlich hält sie aber eine Pause zwischen dem Ende der Kindergartenzeit und dem Beginn der Grundschulzeit für durchaus sinnvoll. „Auch wenn ich weiß, dass Eltern vieles organisieren müssen, finde ich es trotzdem gut, wenn der Übergang vom Kindergarten in die Schule nicht nahtlos geschieht, denn Schule ist schon etwas anderes als Kita“, so Hardes. „Eine Pause zwischen beiden Abschnitten kann den Kindern durchaus helfen, den Neuanfang besser zu bewältigen.“

Ausweichbetreuung für „Härtefälle“

Grundsätzlich ist es möglich, seine Kinder in der Übergangsphase schon in einer OGS-Betreuung anzumelden, sofern Eltern das möchten. Darauf verweist auch Cordula Borgsmüller von der Verbundleitung der katholischen Kindergärten in Haltern. „Unsere zehn Einrichtungen haben jeweils eine Partner-Kita“, so Borgsmüller. „Vom Ferienbeginn (diesmal am 15. Juli) bis zum 31. Juli, dem Ende des Kindergartenjahres, bieten wir Eltern so die Möglichkeit, ihre Kinder in einer unserer ‚Ferienkitas‘ betreuen zu lassen.“ Danach sei allerdings die Offene Ganztagsschule der Ansprechpartner.

In den DRK-Kindergärten kann in Notfällen vom Ferienbeginn bis zum Ende des Kindergartenjahres (also 2019 vom 15. 7. bis zum 31. 7.) eine Ausweichbetreuung in einer anderen Einrichtung des Trägers organisiert werden. „Das gilt aber nur für besondere Härtefälle, denn ein Kindergarten kann nur eine begrenzte Anzahl zusätzlich aufnehmen“ sagt Michael Vaupel, Vorstandsvorsitzender des DRK Kreisverbandes Recklinghausen. „Ab dem 1. August wäre dann grundsätzlich die OGS zuständig.“

Quelle: Recklinghäuser Zeitung, Kreis Recklinghausen