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Repariert und generalüberholt - Warum Klemens Trübsand Rollstühle ans DRK Datteln spendet

Klemens Trübsand (rechts) hat mehrere Rollstühle und Gehhilfen an Gerhold Loske, Geschäftsführer des DRK Datteln, übergeben. Foto: Stefan Korte

Erneut hat das DRK Datteln gleich mehrere Rollstühle und Rollatoren von Klemens Trübsand spendiert bekommen, die er selbst auf Vordermann gebracht hat.

„Mein Vater hat immer gesagt: Zehn Prozent gehören den Armen“, sagt Klemens Trübsand. Ein Satz, den er bis heute verinnerlicht hat. Seit mittlerweile 30 Jahren sorgt er dafür, dass sich auch Menschen mit wenig Geld eine Gehhilfe oder einen Rollstuhl leisten können. Jetzt hat er zwei Rollatoren und drei Rollstühle an das Deutsche Rote Kreuz in Datteln gespendet.

DRK-Geschäftsführer Gerhold Loske nahm die Spende dankend entgegen. „Solch medizinisches Zubehör wird hier immer gebraucht. Denn als Neuanschaffung können es sich viele Menschen nicht leisten.“

Die Nachfrage nach Leihgeräten beim DRK Datteln ist groß

Ein Rollstuhl kostet beispielsweise neu stolze 3500 Euro und mehr. Davon übernehmen viele Krankenkassen nur einen Anteil – wenn überhaupt. „Manche müssen dafür komplett selbst aufkommen“, sagt Klemens Trübsand. „Oder sie brauchen das Gerät dringend, müssen manchmal aber bis zu einem Jahr auf eine Entscheidung ihrer Krankenkasse warten.“ Dementsprechend ist die Nachfrage groß – auch beim DRK, das natürlich versucht, die Menschen zu unterstützen.

Das Rote Kreuz vermittelt die Rollstühle und Rollatoren und verleiht sie auch. Drei bis vier Modelle sind eigentlich immer auf Vorrat. Daran ist Klemens Trübsand nicht ganz „unschuldig“. Denn rund ein Dutzend spendet er jedes Jahr.

Spezialist für Gebrauchtes

Deshalb hält Klemens Trübsand auch ständig Ausschau nach Nachschub. Mal sind es Geräte, die einfach nur eine Generalüberholung benötigen, mal auch defekte, die er dann wieder auf Vordermann bringt. Und nicht nur das: Auch bei Krankenbetten und Beatmungsgeräten weiß er immer, wo gerade etwas zu holen ist.

So auch an diesem Tag, an dem er die neuesten Rollstühle und Gehhilfen übergibt. Die Frage nach einem Liegendrollstuhl kommt auf. „Ich habe da letztens in den Niederlanden einen gesehen. Ich kümmere mich“, sagt er ganz selbstverständlich.

Vieles geht in Kriegsgebiete

Die Nachfrage bei ihm ist immer groß – auch weil es leider immer wieder Bedarf in Kriegsgebieten oder ärmeren Regionen in der Welt gibt. Deshalb werden die Modelle, die außer Landes gebraucht werden, dann auch gleich aufgerüstet. „Ein Rollstuhl, der in eine Wüstenregion gehen soll, bekommt Mountainbike-Reifen“, erklärt Trübsand. „Mit den normalen, glatten Reifen kommt man im Sand nicht weit.“

In den letzten Monaten war es vor allem der Krieg gegen die Ukraine, der Klemens Trübsand gefordert hat. Zwölf Rollstühle gingen über die Malteser dorthin. Jetzt war das DRK Datteln wieder an der Reihe.

Quelle: Recklinghäuser Zeitung