· Ukraine-Krise

Organisationen brechen unter der Hilfsbereitschaft der Menschen zusammen

Ein Lkw wird von Mitarbeitern des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) mit Hilfsgütern beladen. Das DRK und der Kreis Recklinghausen raten von unkoordinierten Hilfslieferungen ab. Foto: dpa

Der Kreis Recklinghausen und das Deutsche Rote Kreuz bitten die Bürger dringend, keine unabgestimmten Hilfslieferungen auf den Weg zu bringen.

Im gesamten Kreis Recklinghausen gibt es Initiativen, die Hilfsgüter für die Ukraine sammeln. Die Hilfsbereitschaft ist überwältigend. Landrat Bodo Klimpel und das Deutsche Rote Kreuz (DRK) appellieren jedoch an die Bevölkerung, sich vorab zu informieren, was tatsächlich gebraucht wird. „Wir bekommen vom Roten Kreuz in Polen die Rückmeldung, dass die Hilfestruktur unter den unabgestimmten, nicht angeforderten Massen von Hilfsgütern zusammenzubrechen droht“, sagt DRK-Vorstand Christoph Behrenspöhler. Deshalb sei es wichtig, die Hilfsbereitschaft zu koordinieren.

Landrat und Bürgermeister haben nach Angaben des Kreises verabredet, dass bei den Partnern vor Ort abgefragt wird, welche Hilfe benötigt wird, damit diese dann auch zielgerichtet auf den Weg gebracht werden kann. Dies könne über gemeinnützige Organisationen geschehen, die vor Ort Partner haben, oder über die Hilfsorganisationen, die in den betroffenen Ländern ihre eigenen Verbände haben.

Nicht abgestimmte Lieferungen binden Kapazitäten

„Unsere Schwestergesellschaften haben sehr eindringlich darum gebeten, die stark beanspruchten Logistik- und Hilfeleistungs-Strukturen nicht zu blockieren“, berichtet Christoph Behrenspöhler. „Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllen Lagerhäuser. Sie binden Transport- und Sortierkapazitäten. Das behindert am Ende die humanitäre Arbeit vor Ort.“ Die Zentralen des Polnischen und Ukrainischen Rotes Kreuz hätten in einem Appell darauf hingewiesen, dass keinerlei Kapazitäten zur Annahme nicht abgesprochener und nicht angeforderter Hilfslieferungen und Unterstützungsangebote bestünden.

Koordinierungsstellen bieten Informationen

Landrat Bodo Klimpel appelliert an die Bürger, sich vorab bei den Hilfsorganisationen oder bei den Koordinierungsstellen in den Städten zu informieren. Eine erste Übersicht mit Koordinierungsstellen hat der Kreis auf seiner Internetseite unter www.kreis-re.de/ukrainehilfe zusammengestellt. Auch Städte, Hilfsorganisationen oder Sozialverbände geben auf ihren Internetseiten Informationen.

Quelle: Recklinghäuser Zeitung

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⇒ Hilfe für die Ukraine