Wenn in Marl Menschen ohne Kleidung dastehen, können ihnen die acht ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der DRK-Kleiderkammer helfen. „Im Notfall, wie bei einem Wasserrohrbruch oder einem Wohnungsbrand, stehe ich auch nachts auf. Die Menschen brauchen was zum Anziehen“, sagt Elke Wieland. Seit gut 20 Jahren leitet sie die Kleiderkammer des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) an der Bachstraße 34.
Morgens um 10 sind acht ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dabei, abgegebene Kleidung, Spielsachen oder Haushaltswaren zu sortieren und in die Regale einzuräumen. Drei Mal in der Woche sind sie in der Kleiderkammer aktiv. Altkleider können in zwei Container direkt vor der Tür des DRK eingeworfen oder abgegeben werden.
Ausgabe ist immer dienstags. Dann öffnen sich die Türen der drei Räume der Kleiderkammer im ersten Stock von 9 bis 11 Uhr. Jeweils vier Personen können 15 Minuten lang aussuchen. „Wir haben rund 10.000 Teile im Sortiment, von gebrauchter Kleidung über Spielsachen, Geschirr, Gläser bis zu einigen Weihnachtsartikeln“, so Elke Wieland. Die Kundschaft ist international. Viele Flüchtlinge sind in den vergangenen Jahren dabei gewesen. „Aber auch ältere Damen, die beispielsweise nur eine kleine Rente haben“, so Elke Wieland. Zwischen 50 Cent und 10 Euro werden fällig. „Das hat auch etwas mit Wertschätzung zu tun“, sagt Elke Wieland. „Früher haben wir die Sachen verschenkt und dann wurden sie manchmal weggeworfen. Etwas, das ich bezahlt habe, behandle ich anders.“
Kinderkleidung und Spielsachen werden dringend gebraucht. „Da machen uns einige Kindergärten mit ihren Basaren leider Konkurrenz“, sagt Elke Wieland. Menschen in Not zu helfen, das ist ihr ein wichtiges Anliegen. Schon jetzt bereiten sich die Mitarbeiter vor, wenn im Frühjahr neue Flüchtlinge nach Marl kommen. „Das werden vor allem Frauen und Kinder sein“, so Elke Wieland. „Dafür brauchen wir Kleidung und Spielsachen. Wer flüchtet, der nimmt keinen Teddy mit.“ Im Prinzip können gebrauchte, gut erhaltene und saubere Sachen rund um die Uhr abgegeben werden. „Die Rettungssanitäter, die hier im Haus sind, holen die Sachen auch rein“, sagt Elke Wieland. Besser ist, die Abgabe vorher abzuklären oder den Container zu benutzen.
INFO:
Das DRK an der Bachstraße ist unter 69 66 72 zu erreichen.
Quelle: Recklinghäuser Zeitung, Marl