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„McImpf dich“: Stadt Castrop-Rauxel und DRK ziehen zufriedenes Fazit

Bürgermeister Rajko Kranvanja (r.) ließ es sich am Freitagabend nicht nehmen, selbst die eine oder andere McDonals-Menütüte über den Tresen zu reichen. Foto: Jan Keuthen
Das besondere Impfangebot zeigte Wirkung. Auf dem Parkplatz der Willi-Brandt-Gesamtschule bildete sich zeitweise sogar eine kleine Schlange. Foto: Jan Keuthen

Erst der Piks – zur Belohnung ein McMenu. Eine ungewöhnliche Impfaktion in Castrop-Rauxel hatte im Vorfeld für reichlich Aufsehen gesorgt. Am Ende sollten die Initiatoren Recht behalten.

Die Einladung war verlockend, aber nicht bedingungslos: „McImpf dich!“ Wer sich am Freitagabend (11.2.) erst-, zweitimpfen oder boostern ließ, dem winkte als Belohnung ein „McMenü“. Schon im Vorfeld sorgte die gemeinsame Sonder-Impfaktion der Stadt Castrop-Rauxel, des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) und der Fastfood-Kette Mc Donalds für Aufsehen.

„In dieser Pandemie kommt es auf jeden einzelnen an, und nur gemeinsam kommen wir aus der Krise“, hatte Bürgermeister Rajko Kravanja unter der Woche erklärt. „Da ist es nur logisch, wenn wir uns auch gemeinsam impfen lassen und ungewöhnliche Wege gehen.“ Nach einer Impfaktion in Merklinde, die sich eher an die ältere Generation richtete, standen nun die Jüngeren im Fokus.

Kritiker monierten, man solle sich andere Partner suchen als ausgerechnet eine Burgerkette. Das DRK sah aber eher die Vorteile: Mit unter 25 Prozent sind die Impfstellen im Kreis nicht ausgelastet. Die Impfbereitschaft sinkt. „Wenn die Menschen nicht zu uns in die Impfstationen kommen, wollen wir versuchen, ihnen ein gut überlegtes Angebot zu machen“, erklärte Christoph Behrenspöhler vom DRK-Kreisvorstand im Vorfeld.

Bürgermeister reichte Menü-Tüten über den Tresen

Allen Kritikern zum Trotz sollten die Initiatoren Recht behalten. 85 Leute hätten sich impfen lassen, teilt Stadtsprecherin Nicole Fulgenzi am Samstagmittag (12.2.) mit. „Es wurden fünfmal Erstimpfungen, elfmal Zweitimpfungen und 69-mal Drittimpufungen vorgenommen.“ Die Bereitschaft war sogar noch größer, aber: „Bei 11 Personen fehlten aus unterschiedlichen Gründen die Voraussetzung“, schreibt Fulgenzi.

Die Aktion begann um 18 Uhr. Stadtoberhaupt Rajko Kravanja war vor Ort – der Bürgermeister als Burgermeister. Er ließ es sich nicht nehmen, die eine Tüte oder das andere Tablett mit einem Burger-Menü über den Verkaufstresen zu reichen.

„Aufgrund der Temperaturen und dem Absinken der Nachfrage nach 22 Uhr hat das DRK um 22.30 Uhr die Aktion beendet“, berichtet die Stadtsprecherin. „Eine Abschlussbesprechung schloss sich an, so dass das DRK gegen 23.30 Uhr abrückte.“ Das DRK-Team um Christoph Behrenspöhler habe Spaß an der Aktion gehabt und war am Ende „gut zufrieden“.

Quelle: Recklinghäuser Zeitung