· Archiv 2019

Krise in Venezuela: Lage der Migranten verschlechtert sich - Hilfe ausgeweitet

Medizinische Beratung durch das Kolumbianische Rote Kreuz in der Grenzregion. ECHO / UE / Nadège Mazars

Die Situation der Venezolaner, die aufgrund von gravierender Unterversorgung in den Bereichen Gesundheit und Ernährung aus ihrem Land nach Kolumbien emigrieren, hat sich deutlich verschlechtert. „Die, die heute an der Grenze ankommen, sind zumeist sehr arm. Es kommen nicht mehr wie vor einem Jahr überwiegend junge Leute, die auf der Suche nach Arbeit sind, sondern ganze Familien. Und die sind oft völlig mittellos. Aufgrund des rapiden Währungsverfalls in Venezuela haben viele nicht einmal das Geld für ein Busticket in die nächstgrößere Stadt und gehen daher auch lange Strecken einfach zu Fuß“, sagt Andreas Lindner, Leiter des DRK-Büros in Kolumbien. Die Ausreise von weit über zwei Millionen Venezolanern aus ihrem Land ist eine der größten Massenmigrationen Lateinamerikas. Und der Strom der Ausreisenden zeigt keine Anzeichen einer Verlangsamung.

„In Zusammenarbeit mit dem Kolumbianischen Roten Kreuz konzentriert das DRK seine Hilfe auf medizinische Versorgung der Ankommenden, verteilt aber auch Trinkwasser, kleine Nahrungsmittelpakete und Hygieneartikel“, sagt Lindner. An den kolumbianischen Grenzübergängen von Venezuela und nach Ecuador sind feste medizinische Versorgungsstationen eingerichtet. Mobile medizinische Teams des Kolumbianischen Roten Kreuzes sind zudem täglich entlang der besonders frequentierten Migrationsrouten unterwegs.

Neben der Basisversorgung mit Medizin, Nahrungsmitteln, Wasser und Hygieneartikeln erhalten die Menschen mit Unterstützung des DRK auch Anleitungen in Gesundheitsvorsorge, psychosoziale Unterstützung sowie geografische Orientierung und Beratung zum Migrantenstatus. Durch freien Zugang zu Aufladestationen für Handys und Internet wird es den Venezolanern außerdem ermöglicht, Kontakt zu ihren Angehörigen zu halten. „Gegenwärtig befinden sich über 1,2 Millionen Venezolaner in Kolumbien, mehr als 200.000 zogen weiter nach Ecuador und mehr als 500.000 sind mittlerweile in Peru registriert. Aus diesem Grund weiten wir die Hilfsangebote über Kolumbien hinaus auch auf Peru und Ecuador aus“, sagt Lindner.

Das DRK bittet um Spenden für die notleidende Bevölkerung:
IBAN: DE63 3702 0500 0005 0233 07
BIC: BFSWDE33XXX
Stichwort: Internationale Soforthilfe

Quelle: Pressemitteilung DRK-Generalsekretariat Berlin, Nr. 008/2019