· Archiv 2019

Klimawandel - Städte müssen sich gegen Hitze wappnen

Francesco Rocca, Präsident der internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaft (IFRC)

Der Klimawandel hat auch gesundheitliche Auswirkungen - darauf weisen das Rote Kreuz und Fachleute hin. Städte, Behörden und medizinische Einrichtungen müssen sich darauf einstellen, fordern sie.

Städte müssen sich nach Ansicht des Roten Kreuzes besser darauf vorbereiten, ihre Bewohner vor gesundheitsgefährdender Hitze zu schützen. "Hitzewellen gehören zu den für die Menschheit tödlichsten Naturgefahren, und die von ihnen ausgehende Gefahr wird mit dem Fortschritt der Klimakrise nur noch ernster und verbreiteter werden", sagte der Präsident der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung (IFRC), Francesco Rocca, in einem Bericht.

Gefahr ist absehbar

"Die gute Nachricht ist, dass Hitzewellen vorhersagbar und vermeidbar sind. Die Maßnahmen, die Behörden ergreifen können, um Leben zu retten und Leid zu ersparen, sind einfach und bezahlbar." Zu den vom IFRC vorgeschlagenen Maßnahmen gehören mehr Grünanlagen, begrünte Dächer, autofreie Zonen und weiß bemalte Oberflächen. Hitzewellen betreffen Menschen in Städten am meisten, da dort viele Autos, Klima- und Industrieanlagen zusammenkommen und sich die Hitze stärker staut.

Mehr Tote durch Klimawandel

Sabine Gabrysch, Deutschlands erste Professorin für Klimawandel und Gesundheit, warnt vor einer steigenden Zahl von Todesfällen durch den Klimawandel. "Es sterben jetzt schon Menschen. Und die Folgen, die auf uns zukommen, sind noch viel gravierender", sagte die Berliner Epidemiologin der Funke Mediengruppe. Gefährdet seien besonders ältere Menschen, kleine Kinder und Menschen mit Vorerkrankungen.

Sichtbare Folgen des Klimawandels sind laut Gabrysch Extremereignisse wie Waldbrände, Überschwemmungen und Hitze. "Aus meiner ärztlichen Perspektive haben wir hier einen Notfall, weil es eine lebensbedrohliche Situation ist", sagte die Medizinerin. Sie bezeichnete das Fortschreiten der Erderwärmung als "planetaren Gesundheitsnotfall, um den wir uns schnell kümmern müssen".

Quelle: tagesschau.de