· Corona-Virus

Kita-Leitung und Kinderbetreuung in Corona-Zeiten

Die Dattelnerin Katharina Tjardes mit ihrem Sohn Finn. Foto: Privat

Katharina Tjardes sitzt, was Kinderbetreuung in diesen Tagen angeht, zwischen den Stühlen: Die 34-jährige Dattelnerin leitet die DRK-Kindertagesstätte an der Ahsener Straße und ist selbst Mutter eines zweijährigen Sohnes, der eine andere Kita besucht.

Umso besser kann sie verstehen, in welcher Misere sich Eltern von Kleinkindern in diesen Wochen befinden. Seitdem die Kitas wegen der Coronakrise nur noch Notbetreuung anbieten, sind Eltern angehalten, ihren Nachwuchs zu Hause zu betreuen – wenn es irgendwie geht. Eine Marschroute, die Tjardes auch in ihrer Einrichtung weitergibt, an die sie sich selbst als Mutter aber nicht halten kann. „Ich gebe mein Kind in die Betreuung, damit ich andere Kinder betreuen kann“, sagt sie.

Sie kann gut verstehen, was Eltern derzeit durchmachen, schließlich jonglieren viele von ihnen seit Beginn der Pandemie mit Job und Betreuung. „Die Eltern versuchen eine Menge, aber sie kommen an ihre Grenzen“, sagt Tjardes. Sie weiß, wovon sie spricht, sie sitzt im selben Boot. „Bei uns würde es ohne die Hilfe der Großeltern nicht gehen“, sagt die 34-Jährige aus Datteln. Die sind noch jung und helfen gerne zusätzlich bei der Betreuung von Sohn Finn aus. Ein Vorteil, den nicht alle Familien haben.

Tjardes hofft besonders für die Kinder, dass in den Kitas bald wieder Normalbetrieb herrscht. Vielen fehle ihre vertraute Struktur. Andererseits sorge sie sich natürlich um die Gesundheit der Erzieher, die jeden Tag engen Kontakt mit den Kindern haben. Zwischen den Stühlen eben.

Quelle: 24VEST, Dattelner Morgenpost