Jetzt hat auch Datteln ein Impfzentrum. In Kooperation mit der Stadt Datteln und dem Kreis Recklinghausen hat das Dattelner Deutsche Rote Kreuz (DRK) am Freitagmorgen um kurz vor 10 Uhr seine Pforten für Erst-, Zweit- und Booster-Impfungen geöffnet. Natürlich sei im Vorfeld ein großer organisatorischer Aufwand betrieben worden, sagt Mehdi Bathaeian vom Dattelner DRK. In kürzester Zeit wurde das Konzept in den Räumen an der Ahsener Straße umgesetzt. Und das soll einen reibungslosen Ablauf garantieren. Und der Andrang war zum Start groß.
Um 9.53 Uhr war es soweit: Der Kreis Recklinghausen gab die Freigabe für Dattelns Impfzentrum. Und es wurde auch höchste Zeit. Denn vor dem Hintereingang standen bereits mehr als 40 Dattelner in der Schlange, um sich ihren Piks abzuholen. Ganz vorne stand Marina Stephan – und sie war die erste, die auf die eingerichtete Impfstraße gelassen wurde. Erst zum Check-In direkt an der Tür, mit den dort erhaltenen Unterlagen an einen der vielen Tische zum Ausfüllen. Im Anschluss ein Gespräch mit einem Arzt, ehe es dann in eine separate Kabine zum Impfen geht. Von dort aus führt eine Tür in einen Wartebereich, der nach rund 15-minütiger Pause wieder verlassen werden kann.
„Wir waren schon um 8 Uhr hier“, sagt Marina Stephan. Da sei aber noch kein anderer Impfwilliger dort gewesen, beschreibt sie. Also hat sie mit ihrem Mann im Auto gewartet. Gegen 9 Uhr tauchten aber weitere Dattelner auf, die das Angebot wahrnehmen wollen. Also ging es aus dem Auto direkt ganz nach vorne in die Schlange.
Nach 20 Minuten ist die erste Dattelnerin „geboostert“
Und nach knapp 20 Minuten war es dann auch schon wieder vorbei. Marina Stephan hat ihre Booster-Impfung mit Moderna erhalten. „Ich hab mich vorher etwas verloren gefühlt“, sagt sie, „sechs Monate sind seit meiner Zweit-Impfung schon um, bei meinem Hausarzt wäre ich wohl aber erst im Januar dran gewesen.“ Daher ist sie heilfroh über das unkomplizierte Impf-Angebot am DRK-Heim – ohne Termin und mit mäßigen Wartezeiten. „Man wurde schon nervös, ohne die Booster-Impfung“, sagt Stephan. Sie ist froh, nun den dritten Piks hinter sich zu haben.
Da kann ihr Herbert Walter nur beipflichten. Der 72-Jährige kam kurz nach der Dattelnerin aus dem DRK-Impfzentrum. Um 9 Uhr sei er dort gewesen. Eineinhalb Stunden später geht es heimwärts. Viermal habe er bei seinem Hausarzt nachgefragt, einen Termin habe er nicht bekommen. Knapp fünfeinhalb Monate sind seit seiner Zweit-Impfung vergangen. „Und ich habe im Fernsehen die langen Schlangen vor den Impfzentren gesehen“, sagt er.
Mit dem Angebot in Datteln war er dann aber sehr zufrieden. Dass er die Booster-Impfung mit Moderna bekommen hat, störe ihn überhaupt nicht. „Ich hatte mit Astra kein Problem, ich hatte mit Biontech kein Problem und jetzt auch nicht“, sagt er schmunzelnd.
Dattelner wollen sich von der Hausarzt-Liste streichen lassen
Was beide Dattelner betonen ist, dass sie sich jetzt auch direkt von der Impf-Liste ihres Hausarztes streichen lassen wollen. Das sei wichtig, damit es für andere schneller gehen kann. Weil im DRK-Heim ein ärztliches Beratungsgespräch stattfindet, ist es auch für unter-30-Jährige möglich, mit dem Moderna-Impfstoff versorgt zu werden, betont Mehdi Bathaeian. Für Jugendliche im Alter von 12 bis 18 Jahren, die in Begleitung eines Erziehungsberechtigten vorbeikommen, steht auch Biontech-Impfstoff zur Verfügung. Der sei nach Angaben des Kreises Recklinghausen zwar aktuell noch etwas knapp, das könne sich laut Mehdi Bathaeian aber kurzfristig schnell ändern.
Freitags und samstags steht das Zentrum jeweils von 10 bis 16 Uhr sowie sonntags von 10 bis 14 Uhr zur Verfügung.
Quelle: Recklinghäuser Zeitung