Die DRK-Präsidentin betonte, dass der Notruf 112 ein wichtiges Instrument zur Rettung von Menschenleben sei. „Bei solchen Einsätzen nach einem Notruf kommt es oft auf jede Minute und Sekunde an. Wer hier Rettungskräfte behindert, gefährdet das Leben anderer Menschen. Er sollte sich fragen, ob er nicht selbst einmal in eine lebensbedrohliche Situation kommen könnte, in der er dringend auf rasche Hilfe angewiesen ist“, sagte Hasselfeldt. Sie habe für solch ein Verhalten – auch für Beschimpfungen und Beleidigungen gegenüber Helfern – null Verständnis. Es sei richtig gewesen, dass die Strafen für solche Delikte verschärft wurden. Verstöße müssten auch konsequent geahndet werden. „Was ich mir jedoch jenseits solcher Strafen wünsche, ist eine breite gesellschaftliche Debatte über dieses Phänomen“, sagte Hasselfeldt. Dazu gehöre auch, dass manchen Gaffern Handy-Aufnahmen von Verletzten offenbar wichtiger seien als der unversperrte Zugang der Helfer zum Unfallort.
Erschreckend nannte die DRK-Präsidentin auch die Tatsache, dass in den meisten Fällen bei Verkehrsunfällen die Rettungsgasse nicht richtig funktioniere. Bei einer Befragung von 96 Rettungsteams des DRK im vergangenen Sommer habe sich gezeigt, dass nur in 15,6 Prozent der ausgewerteten Einsätze spontan eine Rettungsgasse gebildet wurde. Bei 35,4 Prozent machten Fahrer den Weg für die Rettungskräfte erst nach Aufforderung durch ein Sondersignal frei. „Hier geht wertvolle Zeit verloren, weil der Zugang zur Unfallstelle blockiert wird“, sagte Hasselfeldt.
Quelle: DRK Berlin, Pressemitteilung 007/2019