„So etwas habe ich noch nicht erlebt“, erzählt Christopher Bock, Rotkreuzbeauftragter des DRK-Kreisverbands Recklinghausen, nach seinem Einsatz in Wuppertal. „Die Wupper ist derart angeschwollen und hat ganze Straßen überschwemmt. Die Strömungsgeschwindigkeit war enorm. Kaum vorzustellen, welche Kräfte sich da entwickeln.“
Zehn ehrenamtliche Helfer, darunter der Rotkreuzbeauftragte, haben sich vergangenen Donnerstag gemeinsam mit 140 Feuerwehrleuten aus dem Kreis auf den Weg ins Katastrophengebiet Wuppertal gemacht. Erst kurz vor Mitternacht trudelten die Einsatzkräfte wieder in Recklinghausen ein.
„Unsere Aufgabe in Wuppertal war es, die Feuerwehr-Einheit mit Getränken, Kalt- und Warmverpflegung zu versorgen und für dessen rettungsdienstliche Absicherung zu sorgen“, erklärt der 35-jährige Recklinghäuser. Bei länger andauernden Einsätzen sei ein eigener Versorgungstrupp üblich.
Bei ihrer Ankunft sind mehr als 800 Einsätze aufgelaufen, die nach dem Prinzip der Triage gemäß ihres Schweregrads der Reihe nach abgearbeitet werden mussten. „Die 140 Feuerwehrkräfte sind für die Stadtteile Barmen und Langerfeld eingeteilt worden und auch dort gab es rund 100 aufgelaufene Einsätze“, erinnert sich Christopher Bock. Mithilfe der Recklinghäuser Kräfte wurden ein Supermarkt leergepumpt und ein Seniorenstift wieder mit Strom versorgt.
Das neue Versorgungskonzept des DRKs sei erstmals richtig zum Einsatz gekommen. „Wir halten hier vor Ort an der Kölner Straße ständig 100 Gerichte sowie in Marl weitere 100 Gerichte vor, die per Abruf in speziellen Fahrzeugen auf den Weg gebracht werden können“, erklärt Michael Vaupel, hauptamtlicher Vorstand beim DRK Kreisverband. „Für den Einsatz in Wuppertal haben wir 150 Kartons mit kalten und 150 Kartons mit warmen Mahlzeiten auf den Weg gebracht“, so Christopher Bock.
Helfer in Alarmbereitschaft
Schließlich arbeite es sich mit warmem Essen im Magen besser. „‘Ohne Mampf kein Kampf‘, das kenne ich noch von der Bundeswehr, so Michael Vaupel. Drei Fahrzeuge für das Mahlzeitenangebot, ein Betreuungs-Lkw und ein Krankentransportwagen Typ-B seien nach Wuppertal gefahren. Nicht aufgebrauchte, haltbare Lebensmittel wurden am Abend wieder ins Lager gebracht. Christopher Bock: „Denn nach dem Einsatz ist vor dem Einsatz.“ Die Helfer seien noch immer in Alarmbereitschaft.
Info:
Der DRK Kreisverband sucht ehrenamtliche Helfer, auch für den Katastrophenschutz. Wer Interesse hat, meldet sich unter Tel. 02361 9393-0.
Quelle: Recklinghäuser Zeitung