Laut DRK steckt hinter der hohen Spendenbereitschaft offenbar der Wunsch vieler Menschen, sich in dieser besonderen Situation solidarisch zu zeigen. "Jeder will seinen Teil beitragen", sagte Küpper. Gleichzeitig weist er daraufhin, dass weder Spender noch deren Blut auf das Coronavirus getestet werden. "Wenn bei dem ein oder anderen die Hoffnung mitschwingt, dass man auf diese Weise quasi nebenbei auf Corona getestet wird: Das können und das werden wir nicht tun", betonte er. Für die Übertragbarkeit des Erregers durch Blut und Blutprodukte gebe es keine Hinweise. Wer Erkältungssymptome zeige, soll aber ohnehin nicht Blut spenden.
Zahlreiche eingeleitete Hygienemaßnahmen beim Blutspendedienst dienen dem Schutz von Spendern und Mitarbeitern. So sind die Blutspendemobile nicht mehr im Einsatz, weil in den engen Bussen die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. Das Personal trägt Atemschutzmasken. Außerdem werden Rückkehrer aus dem Ausland vorerst nicht mehr zum Spenden zugelassen, auch wer Fieber hat wird umgehend nach Hause geschickt. "Wir appellieren an alle, möglichst viel Abstand zu halten und etwa allein zum Blutspenden zu kommen", ergänzte Küpper. "Auch der beim DRK dazugehörende Kaffeeklatsch nach der Blutspende ist gestrichen. Stattdessen gibt es jetzt ein Lunchpaket-To-Go", sagte Küpper.
Von einigen Blutspendediensten an Kliniken kommt eine ähnliche Rückmeldung. Um die zahlreichen Anfragen besser steuern zu können und Wartezeiten zu verhindern, hat beispielsweise die Uniklinik Münster auf telefonische Terminvergabe umgestellt. Das Uniklinikum Aachen dagegen vermeldete am Montag ungebrochen hohen Bedarf an Blutprodukten: "Wer gesund ist, sollte es als seine soziale Pflicht ansehen, Blut zu spenden", teilte ein Sprecher mit.
Quelle: Süddeutsche Zeitung, SZ.de, direkt aus dem dpa-Newskanal