· Ukraine-Krise

Dattelner DRK will Ukraine-Flüchtlinge impfen – nicht nur gegen Corona

Mehdi Bathaeian vom Dattelner DRK bietet Flüchtlingen aus der Ukraine kostenlos eine Corona-Schutzimpfung an. Kinder und Jugendliche aus dem Kriegsgebiet, die hier im Ostvest unterkommen, können sich aber auch nach Terminvereinbarung gegen Kinderkrankheiten wie z. B. Masern, Mumps etc. impfen lassen. Deren Impfstatus ist in der Regel nicht ausreichend, weiß der DRK-Mann. Foto: Müller/Weber/Montage Balint

Im Ostvest kommen die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine an. Natürlich müssen die Menschen das Erlebte erst verarbeiten. Aber es geht auch um deren Gesundheit. Das DRK Datteln bietet Hilfe an.

Mehdi Bathaeian, Corona-Hygienebeauftragter des DRK Datteln, leitet das Impfzentrum in Datteln, das seit Mitte Dezember mehr als 2000 Impfungen gegen Corona durchgeführt hat und mindestens bis Ende März weiter impfen wird. Angesichts der Bilder von den vielen Menschen, die vor dem Krieg aus der Ukraine flüchten – inzwischen sind es mehr als zwei Millionen – will das DRK den Familien unkompliziert Hilfe anbieten. Dabei geht es nicht nur um Schutz vor Corona.

70 bis 80 Prozent haben keinen ausreichenden Impfstatus

Wie Mehdi Bathaeian im Gespräch mit unserer Redaktion erklärt, haben gerade Kinder und Jugendliche aus der Ukraine allgemein einen sehr unzureichenden Impfstatus. Dabei geht es um Schutzimpfungen, die in Deutschland im Kindesalter jeder bekommen kann – zum Beispiel gegen Masern, Mumps, Röteln oder auch die Tetanus-Impfung.

Der DRK-Mann schätzt, dass rund 70 bis 80 Prozent keinen ausreichenden Impfschutz haben. Das zu ändern hat sich das DRK auf die Fahnen geschrieben. „Es ist davon auszugehen, dass die Familien aus der Ukraine, die vorhaben, hier längere Zeit zu bleiben, bis sich die Lage in der Ukraine beruhigt hat, ihre Kinder auch in die Kindergärten oder in die Schulen schicken werden. Deshalb ist es wichtig, für diese Kinder und Jugendlichen ein gleiches Impfniveau herzustellen“, sagt Mehdi Bathaeian. Natürlich würden aber auch Erwachsene aus der Ukraine dieses Impfangebot bekommen. Und Mehdi Bathaeian betont, dass es sich hierbei um ein kostenloses Angebot handele, das DRK übernehme die Kosten.

Impftermine sind auch in der Woche möglich

Das einzige, was die Geflüchteten, beziehungsweise ihre Gastgeberfamilien – etliche Familien ist Ostvest sind ja bereit, Flüchtlinge aufzunehmen – tun müssen, ist, sich mit Mehdi Bathaeian unter Tel. 0172/1885882 in Verbindung zu setzen und einen Termin zu vereinbaren, damit das DRK die entsprechenden Impfstoffe besorgen kann. „Diese Impfungen können am Samstag erfolgen, wenn das Impfzentrum des DRK ohnehin geöffnet hat. Wir können aber bei Bedarf auch Termine in der Woche organisieren“, erläutert Mehdi Bathaeian.

Apropos Termin: Seit dem letzten Wochenende hat das Dattelner DRK-Impfzentrum an der Ahsener Straße in Sachen Coronaimpfung auf vorherige Terminvereinbarung umgeschaltet. Die Resonanz sei aber sehr positiv gewesen. „Wir konnten so die Impfwilligen im Fünf-Minuten-Takt impfen. Es gab keine Wartezeiten, das kam gut an“, berichtet der DRK-Fachmann. 45 Personen seien zum Impfzentrum gekommen, darunter auch Familien aus Lünen und Hamm, was Mehdi Bathaeian schon etwas verwundert hat. Besonders positiv dabei: Zehn Personen waren zum ersten Mal bei der Corona-Impfung und wollen nach drei Wochen sich auch die zweite Impfung mit Biontech abholen. Wer sich beim DRK impfen lassen möchte, kann sich unter telefonisch unter 0172/1885882 melden. Das Zentrum ist samstags von 10 bis 16 Uhr geöffnet.

Quelle: Recklinghäuser Zeitung