Jetzt hat der Bund den Kommunen wie angekündigt einen eigenen Zugriff auf das System eingerichtet. Die Leitstellen der Kreise und kreisfreien Städte können ab dem 23. Februar selbst eine Warnung über Cell Broadcast auslösen. „Das ist eine große Chance, weil wir die Menschen darüber direkt erreichen können“, sagt Kreisbrandmeister Robert Gurk, „allerdings müssen wir immer genau abwägen, ob eine solche Alarmierung auch gerechtfertigt ist."
Dem pflichtet Sven Wehrhagen bei. Er ist Leiter der Kreisleitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst, die im Bedarfsfall den Cell-Broadcast-Alarm auslösen kann. „Nach den aktuellen Informationen ist vorgesehen, dass die Alarmierung insgesamt sechsmal auf jedem Smartphone erfolgt. Das Alarmsignal ertönt erstmals direkt nach der Auslösung durch die Leitstelle, danach noch fünfmal im Abstand von jeweils zwei Minuten. Das geschieht automatisch, wir haben darauf keinen Einfluss.“
Darum haben sich die Verantwortlichen auch im Vorfeld umfangreiche Gedanken gemacht, in welchen Fällen der Einsatz von Cell Broadcast sinnvoll ist und wann darauf verzichtet werden soll. „Letzten Endes haben wir uns darauf verständigt, dass der Alarm nur dann ausgelöst werden soll, wenn es um eine tatsächliche Gefährdung von Leben geht“, sagt Robert Gurk. „Für die Information, dass etwas passiert ist und vielleicht eine Gefahr bestehen könnte, würden wir weiterhin die Warn-App NINA nutzen. Bei NINA können die Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden, ob sie die Meldungen bekommen wollen und wenn ja, wie das Signal bei welcher Warnstufe ausfällt.“
Die ergänzende Nutzung von NINA ist auch aus zwei weiteren Gründen empfehlenswert: Anders als die Warn-App NINA bietet Cell Broadcast derzeit nicht die Möglichkeit, ein Signal für die Entwarnung zu geben. Außerdem ist die Zeichenzahl bei Cell Broadcast sehr begrenzt, über NINA bekommen die Bürger deutlich mehr Informationen.
Quelle: Kreis Recklinghausen