Ihr Opa hat sich zu Lebzeiten beim Technischen Hilfswerk (THW) engagiert, ihr Vater ist seit 25 Jahren ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) als Einsatzleiter tätig. Kein Wunder also, dass die 14-jährige Celine Wieners nun in ihre Fußstapfen treten möchte. „Das Ehrenamt liegt mir im Blut“, sagt sie.
Das junge Mädchen mit den langen rotblonden Haaren hegt schon lange soziale Gedanken. Sie kümmere sich auch rührend um ihre vierjährige Schwester, bestätigt ihr Vater Christian Wieners. Die Aufnahme eines Ehrenamts sei ihr so wichtig, dass sie dafür bereitwillig einiges an Freizeit opfern möchte.
Mit diesem Gedanken ist Celine nicht allein.
„Beim Deutschen Roten Kreuz gibt es viele junge Menschen, die sich in ihrer Freizeit engagieren und Gutes tun“, sagt Philippos Tsolakidis, kommissarischer JRK-Leiter. Deshalb möchte das DRK nun erstmals eine Jugendgruppe – das Jugendrotkreuz (JRK Recklinghausen) einrichten. Und dort werden Hilfsbereitschaft und Teamarbeit großgeschrieben. „Jeder von uns kann mal in eine Notsituation geraten, in der seine Hilfe gefragt ist“, so der JRK-Leiter.
Celine leistet Erste Hilfe nach dem Sportunterricht
Erste Hilfe leisten ist Celine wichtig, deshalb möchte sie beim JRK mitmachen. Erfahrung hat sie bereits. „Eine Freundin hat sich nach dem Sportunterricht beim Umziehen in der Umkleide den zweiten Bänderriss eingefangen. Sie hat geschrien vor Schmerzen, aber ich bin ruhig geblieben. Ich habe ihr geholfen, sich auf die Bank zu setzen und sie beruhigt, bis der Rettungswagen kam. Ich finde es wichtig, Zivilcourage zu zeigen und Erste Hilfe zu leisten. Im Notfall ist das schließlich für jeden Menschen verpflichtend“, weiß die 14-Jährige.
Das JRK möchte junge Menschen gerade in diesem Bereich schulen. Die erste gemeinsame Gruppenstunde soll am Freitag, 25. März, stattfinden. Der Spaß stehe im Vordergrund. So sind Ausflüge und Aktionen mit den Jugendgruppen aus anderen Städten geplant. Philippos Tsolakidis wird unterstützt durch die stellvertretende Leiterin Ida Weichler und die Gruppenleiter Michelle Gransalke und Moritz Thies. „Ich kenne die Leute beim DRK schon, die sind alle nett“, so Celine.
Realschule begeistert für das Ehrenamt
Die Otto-Burrmeister-Realschule, die die Suderwicherin besucht, hält viel von ehrenamtlichem Engagement und hat sicherlich einen Teil zu Celines Entscheidung beigetragen. „Ich bin in der neunten Klasse und habe Sozialwissenschaften als viertes Hauptfach. Dort haben wir letztens eine Rede von unserem Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier gelesen. Er sprach davon, dass die Demokratie gerade durch das Ehrenamt gestützt wird. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen.“
Und nicht nur das: Celine ist eifrig dabei, auch ihre Mitschüler für das JRK zu begeistern. „Eine Freundin möchte vielleicht auch mitmachen, bei den anderen bin ich mir nicht sicher. Ich möchte aber auch nicht, dass jemand mit einem doofen Gefühl dorthin geht und eigentlich keinen Spaß daran hat. Es sollen nur die mitmachen, die Lust darauf haben.“
Ob Celines späterer Beruf auch mal in die soziale Richtung gehen soll, steht noch nicht fest. „Ich habe überlegt, im Rettungsdienst zu arbeiten, aber vielleicht werde ich auch Anwältin“, überlegt die Jugendliche. „Wichtig ist mir, dass ich gut verdiene und dass ich mir eine gute Work-Life-Balance aufbauen kann.“
Info: Das Jugendrotkreuz (JRK) Recklinghausen lädt am Freitag, 25. März, um 17 Uhr zur ersten Gruppenstunde an die Kölner Straße 20 in Süd ein. Danach sind die Sechs- bis Elfjährigen immer freitags von 17 bis 18.30 Uhr, die Zwölf- bis 18-Jährigen von 18.30 bis 20 Uhr an der Reihe. Interessierte können sich unter Tel. 02361 9393-171 oder jrk.re(at)drk-re(dot)de anmelden.
Quelle: Recklinghäuser Zeitung