· Archiv 2021

Bürgerpreis Lebenswerk/Sonderpreis der Jury - „In Not geratenen Menschen zu helfen, war mir ein Bedürfnis“

In jahrzehntelanger Arbeit hat Hans-Jürgen Mrotz Ausstellungsstücke des Roten Kreuzes gesammelt. Für sein Lebenswerk erhält er den Bürgerpreis. Foto: Banu Altun

Bürgerpreisträger Hans-Jürgen Mrotz hat eine imposante Sammlung mit Ausstellungsstücken des Roten Kreuzes zusammengetragen. Seit 1975 ist er ehrenamtlich im Dauereinsatz.

Es gab eine Zeit, da bekam Hans-Jürgen Mrotz Post aus allen Ecken der Welt. Viele unterstützten ihn bei seinem Vorhaben, eine beeindruckende Sammlung von Ausstellungsstücken des Roten Kreuzes zusammenzustellen. Für dieses Lebenswerk erhielt er den Bürgerpreis in der Kategorie Sonderpreis der Jury.

Hans-Jürgen Mrotz wurde 1934 in Kohlstädt geboren, wuchs in Herten auf und machte schließlich seine Lehre zum Kfz-Mechaniker in Recklinghausen. Nach einem Zwischenstopp in einem Autozubehörgeschäft fing er 1963 als Kfz-Wart beim Polizeipräsidium Recklinghausen an. Zum Schluss standen 40 Einsatzfahrzeuge und eine 200-Mann-Besetzung unter seiner Kontrolle. Während seiner dortigen Zeit merkte er: „In Not geratenen Menschen zu helfen, war mir ein Bedürfnis.“

Anstecknadeln, Embleme und Briefe aus der ganzen Welt

Zuerst schloss er sich für fünf Jahre dem Arbeiter-Samariter-Bund an, danach trat er 1975 dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) bei. Anfangs ein einfacher Helfer wurde er über die Jahre zum stellvertretenden Bereitschaftsführer des Katastrophensanitätszugs 13A. Er absolvierte die Ausbildung als Rettungshelfer im Sanitätsdienst und war später selbst Erste-Hilfe-Ausbilder für Führerscheinbewerber und Betriebe. Seine Wochenenden verbrachte er engagiert: „Ich war samstags und sonntags, teilweise an beiden Tagen, als Helfer bei Sport- und Großveranstaltungen oder bei Blutspendeterminen“, erzählt Hans-Jürgen Mrotz, der selbst 100 Mal Blut gespendet hat. Zwei Sprüche prägten sein Tun: „Gemeinsam leisten wir Erste Hilfe in aller Welt“ und „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.“

Mit der Zeit entstand das Hobby, Abzeichen des DRK zu sammeln. Eigentlich sogar viel mehr als das: Zu seiner imposanten Sammlung zählt Hans-Jürgen Mrotz auch eine Kopie der Urkunde der Kaiserin Auguste Victoria, in der ihre Majestät dem DRK Recklinghausen zum Jubiläum gratuliert, sowie Kriegsdokumentation in Form von Nachrichten von deutschen Soldaten in russischer Gefangenschaft auf DRK-Karten. All das füllt zwei Schränke und eine ganze Wand.

Quelle: Hertener Allgemeine