· Archiv 2019

Brand in AWO-Wohnungen: Viele Senioren müssen zu Verwandten - Der Schaden ist hoch

Mit Wasser löschte die Feuerwehr den Brand an der Hausfassade. Foto: privat (Helmut Feldmann)
Die Betroffenen wurden vom DRK an der Bachstraße versorgt. Foto: Patrick Köllner

Nach einem Brand in den AWO-Altenwohnungen an der Bergstraße brachte die Feuerwehr etwa 50 Bewohner in Sicherheit. Viele können vorerst nicht zurückkehren.

Auf Nachfrage kann Einrichtungsleiterin Gisela Kreutz von der AWO auch am späten Nachmittag noch nichts über die Ursache sagen, die heute Morgen zum Brand an der Wohnanlage an der Bergstraße geführt hat. "Die Behörden ermitteln weiter", sagt Kreutz.

Drei Wohnungen unbewohnbar

Mehr als die Hälfte der 50 evakuierten Bewohner konnten bereits zurück in ihre Wohnungen, drei Wohnungen bleiben aber vorerst gesperrt. Zehn Bewohner kamen bei Verwandten oder im Julie-Kolb-Seniorenzentrum am Lipper Weg unter.

Hoher Schaden erwartet

Gisela Kreutz rechnet mit einer hohen Schadenssumme. Ob diese fünf- oder sechsstellig wird, bleibt laut ihrer Angabe abzuwarten. Am Nachmittag begannen Firmen bereits mit ersten Renovierungsarbeiten.

AWO-Einrichtungsleiterin Gisela Kreutz bestätigt, dass der Brand in einer Mülltonne entstand. Ob es sich dabei um Brandstiftung handelte, kann weder Gisela Kreutz noch die Polizei vor Ort bestätigen. Der Bereich neben und hinter dem Gebäude ist abgesperrt, die Untersuchungen laufen. Die drei Bewohner, die zur Vorsorge in umliegende Krankenhäuser gebracht wurden, konnten laut Kreutz wieder entlassen werden. "Wir sind alle froh, dass niemand schwer verletzt wurde", sagt die Einrichtungsleiterin.

Kleider gegen die Kälte

Seit den frühen Morgenstunden werden 41 Betroffene in der Wache des DRK an der Bachstraße versorgt. Einsatzleiter Jörg van der Groef und sein zwölfköpfiges Team organisierten für die teilweise nur mit Nachthemden und Schlafanzügen bekleideten Senioren zunächst wärmere Kleidung aus der angeschlossenen Kleiderkammer. Später gab es ein Frühstück und ein Mittagessen. "Die Leute vom Roten Kreuz waren wirklich großartig. Die Hilfe war bestens organisiert", sagt Rosemarie Rink.

Gegen 5.15 Uhr brannte eine Mülltonne an dem Haus, das Feuer schlug auf zwei geparkte Autos über. Auch auf die Fassade des Hauses, das Dach und eine Wohnung im dritten Geschoss griffen die Flammen über. Die angrenzenden Fenster platzten aufgrund der Hitze, der Rauch verteilte sich im Haus.

Die Polizei weckte die Bewohner mit Lautsprechern. Die Feuerwehr half circa 50 Senioren, ihre Wohnungen zu verlassen. Im Brandfall wäre es zu gefährlich, den Aufzug zu benutzen, deshalb mussten sie bis zu sieben Stockwerke, teils mit Rollator hinuntersteigen. Drei Personen wurden ins Krankenhaus gebracht, weil sie Rauchgas eingeatmet hatten.

Im DRK-Heim untergebracht

Alle anderen Senioren wurden in einem Linienbus der Vestischen gesammelt und dann im DRK-Heim in Marl an der Bachstraße untergebracht. Das Deutsche Rote Kreuz organisiert für sie ein Mittagessen. Einige Bewohner können bei Verwandten unterkommen, andere will die Awo vorübergehend im Julie-Kolb-Seniorenzentrum unterbringen. Möglicherweise können einige Senioren sogar wieder in ihre Wohnung zurück. Doch viele Wohnungen in dem siebenstöckigen Haus sind nicht mehr bewohnbar. Eine Wohnung im Erdgeschoss brannte völlig aus.

Die Feuerwehr Marl war etwa vier Stunden im Einsatz. Einzelne Kräfte bekämpften von der ausgefahrenen Drehleiter aus den Brand auf dem Dach. Auch die Dachhaut hatte Feuer gefangen. Den Brand an der Fassade löschte die Wehr mit Wasser.

Durch Lärm und Blaulicht geweckt

"Neben den Mülltonnen die gebrannt hatten, standen zwei Autos. Die haben mitgebrannt", berichtet Anwohner Helmut Feldmann, der durch Lärm und Blaulicht geweckt worden war.

Im Einsatz waren die Löschzüge der Hauptwache, aus Alt-Marl und Sinsen. Die Container wurden nach erster Einschätzung der Feuerwehr vermutlich angesteckt. Die Polizei ermittelt. Sie hatte die Bergstraße für drei Stunden gesperrt. Die Höhe des Schadens steht noch nicht fest, ist aber beträchtlich.

Quelle: Marler Zeitung