Warm soll es werden – deutlich mehr als 30 Grad sind in den nächsten Tagen für Mitte Juli im Kreis Recklinghausen angesagt. Für das Deutsche Rote Kreuz (DRK) ist das eine schlechte Nachricht. „Aus den Erfahrungen der letzten Jahre wissen wir: Wenn es richtig heiß ist, kommen locker 25 Prozent weniger Blutspender zu uns“, sagt Stephan David Küpper.
Der Sprecher des DRK-Blutspendedienstes West weiß: „Bei Hitze sucht man Abkühlung – und kommt nicht unbedingt auf die Idee, Blut zu spenden.“
Weniger Blutspenden haben „dramatische Folgen“
Doch wenn die Spendenbereitschaft durch Ferien plus Hitzewelle abbricht, sind die Folgen dramatisch, wie Stephan David Küpper sagt. „Es wird dann schwierig, die Kliniken mit Blutkonserven zu versorgen – so müssen zum Beispiel Operationen verschoben werden.“ Ein großer Teil der Blutkonserven wird für Krebstherapien, Unfallopfer, bei Blutkrankheiten und für Patienten in der Chirurgie und Orthopädie eingesetzt.
Und der letzte Engpass bei den Blutvorräten ist noch nicht lange her, erinnert Stephan David Küpper: „Wir hatte im April, Mai einen massiven Einbruch bei den Blutspenden und konnten den Kliniken nur etwa die Hälfte des bestellten Bluts zukommen lassen. Damals hatten wir nur noch Blutkonserven für 1,3 Tage in Reserve – gut ist es, wenn wir einen Puffer von fünf Tagen haben.“ Die Situation hat sich zwar durch das „Wachrütteln“ in Verbindung mit dem Weltblutspendetag am 14. Juni verbessert, so dass aktuell eine Blut-Reserve von drei Tagen besteht. Dennoch warnt Stephan David Küpper: „Dieser Puffer ist superschnell weg, wenn die Spendenbereitschaft einbricht.“
So ist die Sorge vor den Blutspende-Auswirkungen durch die Hitzewelle groß und der DRK-Sprecher appelliert eindringlich, vor oder nach dem Urlaub sowie während der Hitzezeit zu spenden. „Blutspenden ist auch dann möglich. Man sollte vorher gegessen und viel getrunken haben, zudem sind unsere Räumlichkeiten oft klimatisiert“, wirbt Stephan David Küpper für einen Gang zum Blutspenden.
Zugleich schaut Küpper auch besorgt in die weitere Zukunft. „Wir sind weiterhin mitten in der Pandemie. Und wir wissen nicht, was im Herbst passiert – und welche Auswirkungen das auf das Blutspenden hat.“
Info: Die nächsten Blutspende-Termine beim DRK in der Region und dem Kreis Recklinghausen sind zu finden unter www.blutspendedienst-west.de/blutspendetermine, hier sind auch Termine zu reservieren. Blut spenden kann man beim DRK, in vielen Unikliniken, Krankenhäusern und in selbstständigen Spendezentren.
Quelle: Recklinghäuser Zeitung