Die Hitzewelle, die in dieser Woche über Oer-Erkenschwick rollt, soll zwar nur zwei bis drei Tage andauern, ist dafür aber umso heftiger: Um die 33 Grad am Montag (18.7.), und sogar bis zu 38 Grad am Dienstag werden erwartet. Die Deutschlandkarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) leuchtet schon am Montagmittag in hellem lila: Hitzewarnung. Nur ganz im Norden und in Bayern gibt es einige Regionen in unkritischem Grün. Für Oer-Erkenschwick heißt es derweil: „Am Dienstag wird eine starke Wärmebelastung erwartet. Die Hitze wird alte und pflegebedürftige Menschen extrem belasten.“
Dass die hohen Temperaturen besonders älteren Menschen zusetzen, bestätigt auch der Rettungsdienst der Oer-Erkenschwicker Feuerwehr. Circa fünf bis sechs Hitze-Einsätze habe man in einer 24-Stunden-Schicht, wenn es in Richtung 30-Grad und darüber hinaus gehe, sagt Alexander Ueberdick, stellvertretender Leiter der Feuerwehr. „Die allermeisten Einsätze fahren die Sanitäter dann wegen Kreislaufzusammenbrüchen, besonders oft bei Menschen ab 65 oder 70 Jahren.“ Den Bauarbeiter, der zu lange in der prallen Sonne auf dem Bau gearbeitet hat, gebe es zwar auch, er sei aber eher die Ausnahme.
DRK-Leiter Ralf Farwick gibt Gesundheits-Tipps für heiße Tage
Um einen Kreislaufzusammenbruch von vornherein möglichst zu vermeiden, sagt Ralf Farwick, Leiter des DRK Oer-Erkenschwick: Ganz wichtig sei es, ausreichend zu trinken. Vor allem ältere Menschen dehydrieren leicht, weil sie oft sowieso wenig Flüssigkeit zu sich nehmen. „Bei diesem Wetter darf es ruhig ein Liter Wasser mehr am Tag sein, als sonst. Wenn Sie also als erwachsener Mensch normalerweise zwei Liter trinken, trinken Sie jetzt ohne sportliche Aktivität ruhig drei. Wenn Sie Sport treiben, rechnen Sie nochmal mindestens einen Liter drauf, je nach Sportart auch mehr“, empfiehlt er. Und noch ein Hinweis: „Alkoholische Getränke ersetzen das Wasser nicht und sollten gerade lieber in Maßen getrunken werden.“
Sport treiben oder im Schatten entspannen?
Und wie ist es mit sportlichen Aktivitäten? Sollte man die überhaupt ausüben, oder bei Temperaturen über 30 Grad lieber mal darauf verzichten? „Ich selbst mache auch jetzt Sport, weil ich den immer mache“, sagt Farwick. „Aber Anfängern würde ich nicht empfehlen, gerade jetzt damit anzufangen. Und wer Vorerkrankungen oder ohnehin einen schwachen Kreislauf hat, der sollte sich bei diesem Wetter ruhig einfach mal ein paar Tage zurücklehnen. Es ist völlig in Ordnung, bei der Hitze zu relaxen.“
Abgesehen vom Kreislauf braucht auch die Haut unter der starken Sommersonne besonderen Schutz. Menschen mit heller oder empfindlicher Haut empfiehlt Farwick ein Sonnenschutzmittel mit höchstem Schutzfaktor. „Bei hellen oder wenigen Haaren, setzen Sie lieber auch eine Kappe oder eine andere Kopfbedeckung auf, um einen Sonnenbrand auf dem Kopf oder einen Sonnenstich zu vermeiden.“ Ganz besonders wichtig sei das auch bei kleinen Kindern und Säuglingen.
Quelle: Recklinghäuser Zeitung