Insgesamt zählten die Kräfte in der Kreisleitstelle bis Samstagmorgen 362 Einsätze. Vor allem umgestürzte Bäume und herabgestürzte Äste meldeten die Bürger der Leitstelle. Die meisten Notrufe gingen zwischen 18 und 21 Uhr ein. Um die Einsätze besser koordinieren und priorisieren zu können waren in neun Städten waren die Örtlichen Einsatzleitungen aktiv, lediglich in Oer-Erkenschwick konnte wegen der vergleichsweise geringen Zahl von Einsätzen darauf verzichtet werden.
"Großen Respekt und vor allem ganz herzlichen Dank allen Kräften, die sich für die Sicherheit der Menschen im Kreis eingesetzt haben. Ich bin sehr froh, dass nach ersten Informationen alle Einsatzkräfte unversehrt geblieben sind und es auch in der Bevölkerung keine Verletzten gab. Das ist die wichtigste Nachricht an diesem Morgen", sagt Landrat Bodo Klimpel.
Über 400 Einsatzkräfte waren im Kreis unterwegs, um die Straßen von umgestürzten Bäumen und herabgestürzten Ästen zu befreien, Bäume zu sichern, die auf Häuser zu stürzen drohten und Straßen wieder passierbar zu machen. Unterstützung bekamen die Löschzüge der Feuerwehren im Kreis vom Technischen Hilfswerk und dem Deutschen Roten Kreuz.
"Wir sind dankbar für diese Unterstützung. Es ist immer wieder beruhigend zu sehen, wie gut die Zusammenarbeit funktioniert – selbst in Zeiten wie diesen, in denen es seit so vielen Monaten pandemiebedingt keine gemeinsamen Übungen mehr gab", sagt Kreisbrandmeister Robert Gurk.
"Insgesamt sind wir nach den ersten Rückmeldungen relativ glimpflich davongekommen", bilanziert Tiefbau-Leiter Carsten Uhlenbrock. Sein Team ist vor allem seit den frühen Morgenstunden damit beschäftigt, die Strecken zu kontrollieren und zu prüfen, ob die Straßen wieder freigegeben werden können. Die gute Nachricht: "Alle vorsorglich gesperrten Straßen sind wieder befahrbar. Trotzdem sollten alle äußerst vorsichtig bleiben, denn es können weiterhin Bäume umstürzen oder Äste herabstürzen. Außerdem ist es nicht möglich, in so kurzer Zeit alle Spuren des Sturmtiefs auf den Straßen und Wegen vollständig zu beseitigen." Einen dringenden Appell hat er aber auch: "Wer an einer Stelle vorbeifährt, an der gerade Kollegen dabei sind, die Straße zu reinigen oder umgestürzte Bäume zu zerkleinern, sollte unbedingt langsam fahren, um unsere Kollegen nicht zu gefährden."
Der Landesbetrieb Wald und Holz warnt in einer aktuellen Meldung davor, die Wälder zu betreten: "Wald und Holz NRW warnt weiterhin dringend davor die Wälder vor, während und nach der Stürme zu betreten. Das gilt insbesondere auch für die in den nächsten Stunden und Tagen immer wieder auftretenden ruhigen Phasen zwischen den Stürmen. Durch die lange Regenperiode der letzten Wochen sind viele Waldböden aufgeweicht. Die erheblichen Regenmengen der letzten Nacht haben diese Lage verschärft. Wurzeln haben weniger Halt im aufgeweichten Boden und können im Sturm leichter umfallen. Zahlreiche Bäume sind durch die vergangenen Dürrejahre und den Borkenkäferbefall geschädigt. Daher ist - noch häufiger als sonst - mit herausbrechenden Ästen und umstürzenden Bäumen zu rechnen. Die Gefahr bleibt auch nach dem Sturm bestehen! Angebrochene Bäume können oft erst nach dem Sturm umfallen oder in den Baumkronen verkeilte Äste können auch später noch hinabfallen."
Die Einsatzübersicht nach Städten (Stand 19. Februar, 8 Uhr):
Castrop-Rauxel 27, Datteln 39, Dorsten 50, Gladbeck 42, Haltern am See 25, Herten 26, Marl 55, Oer-Erkenschwick 19, Recklinghausen 67, Waltrop 12.
Quelle: Kreis Recklinghausen, Pressemitteilung