Seit dem Start am 16. Februar 2022 in Berlin tragen Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler eine Fackel nach Art eines Staffellaufs durch die Bundesrepublik. Das „Licht der Hoffnung“ wird Ende Juni Italien erreichen, um dort bei der sogenannten Fiaccolata, der internationalen Gedenkveranstaltung zum Ursprung der Rotkreuzidee, präsentiert zu werden. Demnächst geht die Reise zunächst eine Woche lang durch das Gebiet des DRK-Landesverbands Westfalen-Lippe:
Am Freitag, 22. April werden Mitglieder des hessischen DRK-Ortsvereins Wehrheim die Ölfackel zur Geschäftsstelle des DRK-Kreisverbands Siegen-Wittgenstein in Siegen bringen.
Die nächsten Etappen werden von Ehrenamtlichen aus den DRK-Kreisverbänden Märkischer Kreis, Unna, Bochum, Wattenscheid, Recklinghausen, Herford-Land, Münster und Gladbeck bestritten. Mit der Übergabe am Freitag, 29. April durch das DRK Gladbeck an Rotkreuzmitglieder aus Wesel wechselt die Fackel dann in das Gebiet des DRK-Landesverbands Nordrhein.
„Mit der Aktion, an der sich alle 19 DRK-Landesverbände beteiligen, erinnern wir an unsere Wurzeln und unterstreichen sowohl unsere Zusammengehörigkeit innerhalb des DRK als auch unsere Verbundenheit mit der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung“, so der Präsident des DRK-Landesverbands Westfalen-Lippe, Dr. Fritz Baur. „Das ‚Licht der Hoffnung‘ symbolisiert nicht zuletzt die Sehnsucht der Menschen nach einem friedlichen Miteinander und einer menschlichen Welt.“ In diesen Tagen sei dieser dringliche Wunsch leider besonders aktuell. „Wir werden nicht aufhören, dort, wo es nötig ist, die Beachtung des humanitären Völkerrechts einzufordern“, so Baur.
Zum Hintergrund des FackelzugsDie Fiaccolata wird seit 1992 vom Italienischen Roten Kreuz organisiert und jährt sich in diesem Jahr zum 30. Mal. Bei der mehrtägigen Gedenkveranstaltung rund um den Fackelzug von Solferino in die nahegelegene Kleinstadt Castiglione delle Stiviere kommen jedes Jahr Tausende Rotkreuzlerinnen und Rotkreuzler aus ganz Europa und der Welt zusammen, um den Anfängen der Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung zu gedenken: Im Jahr 1859 reiste der Schweizer Geschäftsmann Henry Dunant durch Italien. Dabei wurde er Zeuge der Folgen der Schlacht von Solferino, einer der größten Auseinandersetzungen jener Zeit. Dunant erlebte Not und Elend der verwundeten Soldaten hautnah und setzte sich dafür ein, die Versorgung der Verwundeten zu organisieren. Er verarbeitete die erschütternden Erlebnisse in seiner Schrift „Eine Erinnerung an Solferino“, an deren Ende er die Vision für die Gründung neutraler Hilfsgesellschaften für Verwundete in verschiedenen Ländern Europas formulierte. 1863 fand die erste Genfer Konferenz statt, auf der die Gründung solcher Hilfsgesellschaften beschlossen wurde. Kurz darauf gründete sich die erste nationale Rotkreuzgesellschaft weltweit: der württembergische Sanitätsverein im Königreich Württemberg. |