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600 Abstriche am Tag: Testzentren in Recklinghausen sind stark nachgefragt

An der DRK-Teststation an der Kölner Straße 20 hat sich die Nachfrage nach Tests seit November verdreifacht. Foto: Jörg Gutzeit

Nach den Regel-Verschärfungen ist der Andrang an den Teststellen spürbar gestiegen. Das DRK überlegt, seine Kapazitäten auszuweiten. Die Beweggründe für eine Testung sind unterschiedlich.

An der Teststelle des Deutschen Rotes Kreuzes (DRK) an der Kölner Straße werden Bürger im Minutentakt getestet – entweder per Schnell- oder PCR-Test. Drei Minuten sieht das Zeitfenster pro Patient vor. Dann darf das nächste Auto vorfahren. Seit die Regeln verschärft worden sind, ist der Andrang enorm gestiegen.

„Als die Tests im November noch kostenpflichtig waren, haben wir im Schnitt gerade mal sieben Tests am Tag durchgeführt. In der anschließenden Übergangszeit, als sie dann wieder kostenlos waren, waren es etwa 100 am Tag. Seit Weihnachten sind wir bei rund 400 Schnelltests und zusätzlichen 100 PCR-Tests am Tag“, sagt Christoph Behrenspöhler, hauptamtlicher Vorstand des DRK-Kreisverbandes Recklinghausen. Im Testzentrum „K1“ an der Kunibertistraße 1 in der Altstadt liegt die Testanzahl am Tag nach Angaben von Koordinator Dennis Bialas zwischen 500 und 600. Ein Termin wird hier im Gegensatz zur Süder Anlaufstelle nicht benötigt.

Altstadt-Standort sucht weiteres Personal

„Diese hohe Nachfrage besteht, seitdem die Tests wieder kostenlos und die Regeln, zum Beispiel für Fitnessstudios und den Vereinssport, verschärft worden sind“, sagt Dennis Bialas. Für den Standort an der Kunibertistraße wird aktuell weiteres medizinisches Fachpersonal gesucht. Auch am Empfang werden Hilfskräfte gebraucht.

Genauso überlegt man, im Testzentrum an der Kölner Straße die Kapazitäten auszuweiten. Behrenspöhler: „Wir könnten theoretisch noch eine dritte Teststraße aufmachen und die Termine noch enger takten. Das Klima ist allerdings schon jetzt merklich rauer geworden. Die Leute haben wenig Zeit und Geduld und sind genervt, wenn sie zur entsprechenden Uhrzeit ihres Termins noch nicht an der Reihe sind.“

Tests für Familienbesuche, Sport oder die Arbeit

Die Beweggründe für eine Testung sind unterschiedlich. In der PCR-Teststraße an der Kölner Straße reihen sich hauptsächlich Bürger ein, die auf Anordnung des Kreisgesundheitsamts einen Termin bekommen haben. „Die Selbsttests taugen alle nichts“, sagt ein junger Bürger in der PCR-Schlange. „Bei meiner Freundin waren vier Tests negativ. Erst der PCR-Test hat angeschlagen.“

Ein Bürger an der Süder Teststelle möchte am Wochenende die Familie besuchen und nimmt dafür sicherheitshalber sogar einen kostenpflichtigen PCR-Test vor. Zwei Bürger an der Anlaufstelle in der Altstadt wollen zum Sport und müssen dort einen Test vorlegen. Es gibt aber auch Ausnahmefälle, wie dieses Beispiel einer Recklinghäuserin zeigt. „Ich brauche jeden Tag einen Test für die Arbeit, weil ich noch nicht geimpft bin. Ich komme schon seit Monaten hier zum Testen vorbei. Daran habe ich mich gewöhnt. Ich warte darauf, dass der Impfstoff Novavax freigegeben wird.“

Quelle: Recklinghäuser Zeitung