· Archiv 2022

25 Jahre Kindergarten Auf dem Kolven: „Jeder ist willkommen, so wie er ist.“

Mit Geli Martin freuten sich beim Jubiläum des DRK-Bewegungskindergartens in Oer-Erkenschwick (v.l.) Eyüp, Maja, Luis und Enny über eine große Kugel Eis. Foto: Rebekka Wölky

Der DRK-Bewegungskindergarten in Oer-Erkenschwick hat 25-jähriges Jubiläum gefeiert. Auch die langjährige Leiterin Claudia Wilde war zu Besuch. Gemeinsam mit ihrer Nachfolgerin Geli Martin blickte sie auf Vergangenheit und Gegenwart.

Seit 25 Jahren gibt es den DRK-Kindergarten Auf dem Kolven mittlerweile. Kein Wunder ist es also, dass es bei der Jubiläumsfeier am Samstag (10.9.) ganz schön voll in dem alten Schulgebäude wurde, in dem der Bewegungskindergarten beheimatet ist. Dem ursprünglichen Plan, das Familienfest auf dem großen Außengelände zu veranstalten, machte heftiger Regen einen Strich durch die Rechnung. Doch Geli Martin, die den Kindergarten neben Verbundleiter Andreas Krebs stellvertretend leitet, blieb erfinderisch. Sie und ihr Team verlegten das Fest mit Dosenwerfen, Glitzertattoo-Stand und Kuchenbuffet kurzerhand in die Gruppenräume.

Und die waren alle gut gefüllt – für die Gäste geschlossen blieben nur Büros und Abstellkammern. „Es sind so viele Leute da, teilweise Kindergartenkinder mit ihren Familien, von denen ein Elternteil auch schon bei uns war. Die älteste Besucherin, die Uroma eines Kindes, ist 98 Jahre alt“, sagt Geli Martin zufrieden. Ehemalige Kindergartenkinder mischten sich mit jungen Familien auf der Suche nach einem Kita-Platz für ihren Nachwuchs und ehemaligen Kollegen. Um das Jubiläum ihrer alten Wirkungsstätte mitzufeiern, ist Claudia Wilde, die den Kindergarten in den ersten 23 Jahren seines Bestehens leitete, sogar früher auch dem Urlaub zurückgekommen.

Viele bekannte Gesichter beim Jubiläum in Oer-Erkenschwick

„So lang hat sich die Zeit hier aber gar nicht angefühlt“, sagt sie rückblickend. Vielleicht, weil in all den Jahren immer etwas los war, es immer neue Herausforderungen gab. „Man kommt in diesem Beruf nicht an einem Ziel an und wird auch nie ganz fertig. Wir haben in der Zeit allein dreimal umgebaut. Einmal vor der Eröffnung, einmal zwischendurch und dann noch einmal vor drei Jahren, als wir auf sechs Gruppen erweitert und einen Fahrstuhl und eine Mensa bekommen haben“, erzählt Wilde. Besonders spannend sei es ganz am Anfang ihrer Zeit Auf dem Kolven gewesen: „Es ist toll, einen Kindergarten gestalten zu dürfen. Gerade bei einem so großen Gebäude, in dem man so viele Möglichkeiten hat.“

In ihrer „alten Heimat“ traf sie viele bekannte Gesichter wieder, die dem Kindergartenalter mittlerweile aber längst entwachsen sind. „Bei den Jungs ist es einfacher, sie nach langer Zeit wiederzuerkennen“, sind sie und Verbundleiter Andreas Krebs sich einig. Auch die Umwandlung des Kindergartens zum Bewegungskindergarten hat sie miterlebt und vorangetrieben. „Zehn Jahre nach der Eröffnung haben wir uns auf Sport und Ernährung spezialisiert und zertifizieren lassen“, sagt sie. Der Grund für diese Idee: „Wir hatten immer schon mit Kindern und Eltern aus vielen Nationen zu tun. Nicht jedes Kind sprach von Anfang an gut Deutsch. Aber Sport funktioniert nonverbal und gleichzeitig konnten wir die Bewegung dazu nutzen, den Kindern die Sprache spielerisch beizubringen.“

Kostenloses Eis hinter dem DRK-Kindergarten

Ganz wichtig für die Arbeit Auf dem Kolven sei heute nach wie vor: „Jeder ist hier willkommen, so wie er ist“, sagt Geli Martin, die als stellvertretende Leiterin mittlerweile viele von Claudia Wildes Aufgaben übernommen und bereits früher in ihrem Team gearbeitet hat. „Alle sollen sich hier im Haus wohlfühlen. Wir haben hier eine gute Gemeinschaft und liebevolle Atmosphäre und wollen das Lachen nicht verlernen, auch in Zeiten, in denen alles nicht einfacher wird.“ Und weil kaum etwas schneller ein Lachen in Kindergesichter zaubert, als eine Kugel Eis, gab es die vom extra bestellten Eiswagen hinter der Kita für jeden kleinen Gast kostenlos. Dafür wagten sich Eltern und Kinder dann sogar kurz nach draußen in den Regen.

Quelle Recklinghäuser Zeitung