· Archiv 2019

20 neue Kita-Plätze - Stadt Marl bringt Kindergartengruppe in einer Grundschule unter

Petra Nette, Leiterin des DRK-Kindergartens Marl-Hamm, und ihre Stellvertreterin Katrin Schröer stehen im neuen Waschraum. Foto: Judith Lorenz

Um 20 Kinder kurzfristig mit Kindergartenplätzen zu versorgen, bringt die Stadt Marl sie in der Käthe-Kollwitz-Grundschule unter. Vor dem Mittagessen müssen alle spazieren gehen.

Weil die Käthe-Kollwitz-Schule und der DRK-Kindergarten Hamm seit 2017 aufgrund der gemeinsamen Ausrichtung nach der Pädagogik von Maria Montessori kooperieren, arbeiten die Einrichtungen auch bei einem anderen Problem eng zusammen. Die Schule stellt einen Raum zur Verfügung, in dem der Kindergarten ab dem 1. August 20 zusätzliche Kinder aufnehmen kann.

Toilette fehlte neben dem Raum

Familien aus Hamm profitieren – und natürlich die Stadt, die 20 Kinder von ihrer langen Warteliste streichen kann. „Die Idee haben wir schon etwas länger, aber erst seit Mai sind wir in der Planung“, blickt Petra Nette zurück, die für das Deutsche Rote Kreuz die Kindergärten in Hamm und Lenkerbeck im Verbund leitet. Denn aus Erziehersicht fehlte vor allem eine Toilette in der Nähe des Gruppenraums, die die Erzieherinnen im Auge haben.

Stadt Marl investiert 12.000 Euro

„In den Flur haben wir daher einen Waschraum mit zwei Toiletten eingebaut“, erklärt Markus Annuß, Sachgebietsleiter Instandhaltung im Amt für Gebäudewirtschaft der Stadt. Da die städtischen Handwerker vieles selbst gemacht haben, habe die Stadt „nur“ 12.000 Euro investiert, so Stadtsprecher Rainer Kohl. Im Klassenzimmer selbst ist bis auf die Tafel alles leer. Möbel und Spielzeug sollen bald geliefert werden.

Erster Tag am 27. August

„Zum Glück kommen die Kinder noch nicht am Donnerstag, unser Kindergarten macht ab Montag drei Wochen Sommerferien“, verdeutlicht Petra Nette. Ihre letzte Urlaubswoche hat sie sich gestrichen, um präsent zu sein und letzte Arbeiten erledigen zu können. Am Dienstag, 27. August, werden die Kinder dann ihren ersten Tag haben. Genauer gesagt: ihre erste Stunde. Da alle 20 Kinder gleichzeitig neu anfangen, kommen sie abwechselnd über den Vormittag verteilt mit einer vertrauten Betreuungsperson.

Kinder sprechen kaum Deutsch

„Die meisten Kinder sprechen noch kein Deutsch. Daher wird es sicherlich einige Wochen dauern, bis sie sich an die neue Umgebung und an uns gewöhnt haben und den ganzen Tag hierbleiben“, meint Petra Nette. Schwierige Suche nach Personal Drei Erzieherinnen werden die 20 Kinder betreuen. Eine Kollegin kommt aus einer der bestehenden beiden Gruppen im Kindergarten, da sie die Abläufe der Einrichtung kennt. Für sie hat Petra Nette eine neue Kollegin eingestellt. Die zwei anderen Kolleginnen kommen neu in die Einrichtung.

Es ist schwer, in Marl Erzieher zu finden

„Es war wirklich schwierig, drei Stellen in der Kürze der Zeit zu besetzen. Zu diesem Zeitpunkt im Jahr ist der Markt leer gefegt“, unterstreicht Petra Nette. Der Alltag der Neuen wird im wesentlichen so aussehen, dass die Kinder morgens erst einmal in ihrem Gruppenraum im Schulgebäude sind. Zum Mittagessen steht dann ein kurzer Spaziergang auf das Nachbargrundstück an – dort ist der DRK-Kindergarten.  Im Bereich der Küche werden die 20 Kinder essen. „Nach Möglichkeit bleiben wir für den Rest des Tages mit der Gruppe auch bei den anderen Kindern“, erklärt Katrin Schröer, stellvertretende Kindergartenleitung.

Quelle: Marler Zeitung